Medien & Soziales
Infos zu den Störungsbildern
Hier ein paar Informationen zu typischen Störungsbildern
- Das Kennzeichen einer Anorexia nervosa (nervöse, also psychisch bedingte Appetitlosigkeit, Magersucht) ist Untergewicht. Der Gewichtsverlust wird durch eine eingeschränkte Energieaufnahme (Fasten, selektives Essen) herbeigeführt.
- Oft in Kombination mit exzessiver körperlicher Aktivität oder sonstigen Maßnahmen, die einer Gewichtszunahme entgegenwirken, wie Erbrechen oder Missbrauch von Abführ- oder Entwässerungsmitteln.
- Magersucht gilt als eine der gefährlichsten psychiatrischen Erkrankungen des Kindes- und Jugendalters (Hoek, 2006), das Risiko, frühzeitig zu versterben, ist gegenüber gesunden Altersgenossinnen 10-fach erhöht (Keel, 2010).
- Trotz eines erheblichen Untergewichts fühlen sich die Betroffenen in der Regel zu dick (Körperschema- oder Körperbildstörung)
- Bei den Betroffenen bleibt die große Angst, zuzunehmen und zu dick zu werden. Viele machen ihren Selbstwert in hohem Maße von Essen, Figur und Gewicht abhängig. Zunehmen wird häufig als persönliches Versagen erlebt.
- Die Bulimie (von griechisch bous = Ochse und limos = Hunger; Ess-Brech-Sucht), besteht aus der Kernsymptomatik von Heißhungeranfällen und anschließenden gegenregulierenden Maßnahmen. Viele Betroffene erbrechen oder nehmen Medikamente, andere versuchen, sich die überschüssigen Kalorien durch ein hohes Sportpensum abzutrainieren.
- Während der Essanfälle nehmen die Betroffenen in kurzer Zeit große Mengen von Nahrungsmitteln zu sich und haben das Gefühl, die Kontrolle über das Essverhalten zu verlieren. Bevorzugt werden beim Essanfall Lebensmittel, die sich die Betroffenen sonst verbieten. Auch bei der Bulimie nehmen Figur und Gewicht einen übermäßigen Einfluss auf die Selbstbewertung, der eigene Körper wird oft sehr negativ beurteilt. Das Gewicht bewegt sich in der Regel im Normal- oder (leichten) Übergewichtsbereich, und so kann die Erkrankung oft jahrelang geheim gehalten werden. Die Betroffenen schämen sich, haben starke Schuldgefühle und ziehen sich mehr und mehr zurück.
- Die Binge-Eating-Störung (BES; binge-eating = englisch: Essgelage; Ess-Sucht) ist ebenfalls durch Essanfälle gekennzeichnet – jedoch fehlen gegenregulierende Maßnahmen. In der Folge nehmen die Betroffenen oftmals deutlich an Gewicht zu, viele sind übergewichtig oder adipösen.
- Die „atypischen Essstörungen“ sind eine Art diagnostische Restkategorie, der all diejenigen Essstörungen klinischen Ausmaßes zugeordnet werden, die nicht die oben beschriebenen Kriterien der Anorexie, Bulimie oder Binge-Eating-Störung erfüllen. Darunter fallen beispielsweise eine Anorexie, in der das Körpergewicht trotz starker Gewichtsabnahme noch im Normalgewichtsbereich liegt (atypische Anorexie) oder der Einsatz von gewichtsregulierenden Maßnahmen bei Fehlen von objektiven Essanfällen (Purging-Störung).
Podcast
Wir waren als Interviewgast bei dem Podcast Soul Food Journey. Hör doch gerne mal rein um einen kleinen Einblick in unsere Arbeit zu bekommen.
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